Interview von Boris Kaiser

AARDVARKS sind im nationalen Underground längst keine Unbekannten mehr, konnte die Bonner Formation mit ihren bisherigen Demos doch in fast sämtlichen Fanzines hervorragende Kritiken einfahren.

»AARDVARKS wurden im Frühjahr ’93 gegründet, allerdings bin ich mittlerweile das letzte verbliebene Gründungsmitglied, da mein Bruder Andreas im Frühjahr ’98 ausgestiegen ist«, weiß Guido Meyer de Voltaire, Sänger und Gitarrist der Nachwuchshoffnung, zu berichten. »Im Laufe der Jahre haben wir drei Demos veröffentlicht, von denen besonders das ’94 aufgenommene »Eyes« und das ’97 entstandene »Farkas’ Lemma« sehr gute Resonanzen im Underground hervorgerufen haben. Im Moment befinden wir uns im Stonehenge Studio, um mit unserem Produzenten Whitey eine Mini-CD aufzunehmen. Der auf eurem Sampler vertretene Song ›Profondo Rosso‹ entstand im Rahmen der Vorproduktion zu dieser Platte und wird mit drei anderen Tracks in einer überarbeiteten Fassung auch auf der Scheibe vertreten sein.«

Wann können wir mit dem Ding rechenen?
»Die CD wird wohl ab Anfang Februar bei uns erhältlich sein. Übrigens haben wir auf dem Teil auch den PRIMUS-Klassiker ›Too Many Puppies‹ gecovert.«

Es ist nicht gerade einfach Euren Sound zu beschreiben …
»Wir sind alle Freunde der unverständlicherweise so gefürchteten Schubladen, obwohl wir selbst Elemente verbinden, die aus drei verschiedenen stammen. Daher bezeichnen wir unseren Stil als Thrash-Death-Heavy Metal. Ich glaube, daß die meisten, die diesen Richtungen offen gegenüberstehen, auch mit unserer Musik etwas anfangen können.«

Sicherlich. Allerdings dürfte kaum jemand wissen, was es mit eurem Bandnamen auf sich hat. Unverzeihliche Bildungslücke?
»Der Bandname bezieht sich auf das zentralafrikanische Savannentier, das wir als Erdferkel bezeichnen. Es ist nachtaktiv und wühlt im Untergrund – genau wie wir.«

Basiert der Text zu ›Profondo Rosso‹ eigentlich auf dem gleichnamigen Dario Argento-Filmklassiker (alias ›Deep Red‹) der zu den besten Regiearbeiten des Meisters gehört?
»Ja. Der Film war ein maßgeblicher Einfluß bei der Entstehung des Songs. Wir sind große Splatter-Fans und verehren Argento und seine Tochter Asia (unter anderem zu bewundern in ›Aura‹ und dem grandiosen ›Stendhal Syndrome‹ – d. Verf.) sehr.«

Na, das macht die Band ja nur noch sympatischer.