Interview mit MAYHEM NET MAG

Stell? Dich und die Band unseren Lesern erstmal vor. Seit wann spielt ihr schon zusammen?

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Die Band gibt es seit 1992, aber seit dem Ausstieg meines Bruders im letzten Frühjahr bin ich das letzte überlebende Gründungsmitglied. In dieser Besetzung spielen wir aber jetzt schon fast anderthalb Jahre. Das ist unser bisheriger Rekord. Ich übernehme die Rhytmus Gitarre und Vocals, die Leads sind von Daniel »Dr. Snuff« Hauenstein, Am Bass ist Sven »Sieben« Krautkrämer und an den Drums Nick Homfeldt.

Ein recht cooler Sound. Wo habt ihr aufgenommen.

Dankeschön. Seit Jahren nehmen wir nur noch im STONEHENGESTUDIO auf. Das Studio gehört dem Whitey und dieser ist unser Produzent. Da wir auch gut befreundet sind, klappt die Zusammenarbeit hervorragend. Wir wissen beide wie Metal klingen muß und haben so ziemlich die gleiche Vorstellung von dem wie AARDVARKS klingen muß. Wir nehmen auf 24-Spur analog 2\“ auf. Wir mögen den warmen Bandsound. Wir verzichten daher auch auf Mididrums und Keyboards. Zusätzlich haben wir das ganze dann nochmal professionell high-end-mastern lassen.

Wie würdet Ihr Eure Musikrichtung beschreiben?

Wir spielen eine Mixtur aus Thrash, Heavy und Death. Der Akzent liegt dabei eindeutig auf dem Thrash. Allerdings eher der alten 80er SLAYER-, SEPULTURA-, SODOM-, KREATOR-, TESTAMENT- und vor allem METALLICA-Schule. Kein Neo-Thrash. Viel Midtempo, einige Abgehparts, oft atmosphärisch, selten doomig. Wir schreiben unsere Riffs sehr melodiebetont. Allerdings nicht in der skandinavischen Art und Weise, sondern eher heavy-metallisch. Der Death-Metal-Anteil ist vorwiegend in den Vocals zu finden, die nicht als Grunting, sondern eher als aggressives Shouting zu beschreiben wären. Es sind aber auch einige Death-Metal-Spuren im Riffing und im Drumming. Wir sind alle große CARCASS-Fans (vor allem »Necroticism …« und »Heartwork«), was natürlich seine Spuren hinterläßt.

Was hältst Du von der Black/Death Metal Szene?

Ich würde die beiden Begriffe nicht in eine Szene zusammenfassen. Ich habe einen starken Bezug zum Death-Metal, was sich, wie schon erwähnt, auch in unserer Musik niederschlägt. Daher habe ich mich besonders über die neue Qualität im Death-Metal gefreut, den die letzten Platten von CANNIBALCORPSE, MONSTROSITY oder NILE (brillant) an den Tag legen. Mit Black Metal dagegen kann ich nicht so viel anfangen. Mir stößt der religiöse Hauptaspekt etwas auf. Außerdem ist mir einfach unbegreiflich, warum viele Bands durch eine dünne, scheinbar absichtlich schlecht gemischte Produktion Credibility erreichen wollen. Metal jeder Sorte muß für meine Begriffe so mächtig wie möglich klingen. Deshalb liebe ich Bands wie BOLTTHROWER, CARCASS, SLAYER oder METALLICA. Die haben (hatten) auch ihre Show und ihre Klischees, haben sich dabei aber nie so pubertär ernst genommen. Und ihre Kompositionen sind (waren) gewaltig.

Ist »Profondo Rosso« zu Eurer ganzen Zufriedenheit geworden?

Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, wenn man bedenkt, daß wir insgesamt nur eine Woche aufgenommen und gemischt haben. Dummerweise war der Masteringtermin schon festgelegt, sodaß am Ende doch wiedermal die Zeit knapp wurde und wir doch noch einen weiteren Mixtag vermißt haben, aber das ist ja immer so. Man darf halt nicht vergessen, daß es nur eine Eigenproduktion ist.